Verschiedene Energiekonzepte zum Klimaschutz

Klimaschutz ist in aller Munde. Die Atomkatastrophe von Fukushima hat viel dazu beigetragen, dass Politiker jeglicher Couleur das Thema der künftigen Energieversorgung aufgegriffen haben. Doch welche Alternativen zu Atomkraft, Kohle und Öl stehen uns überhaupt zur Verfügung? Die negativen Auswirkungen fossiler Energiequellen sind hinlänglich bekannt. Nachhaltige Energie wird indes nicht zum Nulltarif zu haben sein. Gegenwärtig ist die Energie zu günstig, weil nicht alle Kosten (externe Effekte) im Preis berücksichtigt werden. Die Wirtschaftslobby profitiert vom Status Quo und droht mit massiven Preiserhöhungen oder Arbeitslosigkeit, falls die Energie teurer wird. Von solchen Angstszenarien sollte man sich aber nicht beeindrucken lassen: Es gibt bezahlbare, klimafreundliche Alternativen.

Sonnenenergie – Energie durch Licht und Wärme

Die Sonne wird noch in Millionen von Jahren Wärme und Licht liefern und dies emissionsfrei. Die Solarenergie basiert weitgehend auf dem System der Photosynthese. Grob kann man die Sonnenenergie auf drei Arten nutzen: Sonnenkollektoren erzeugen Wärme, Solarzellen Gleichstrom und Sonnenwärmekollektoren elektrischen Strom. Da die Sonne jedoch nicht permanent scheint, kommt es zu Versorgungsschwankungen. Man benötigt also Energiespeicher, Regelungstechniken sowie zusätzliche Energieverteilsysteme, um den Bedarf abzudecken. Hinsichtlich Gesamtökobilanz gibt es aber ein paar Abstriche: Für die Produktion der Solarzellen verwendet man Wasser, Energie und gewisse Chemikalien. Im industriellen Bereich ist die Solarenergie heute schon weit verbreitet. Mittlerweile gibt es Unternehmen, die ihren Energiebedarf zu 100% aus Sonnenenergie decken.

Windenergie – Energie durch Bewegung

Solar- und Windenergie

Solar- und Windenergie tragen wesentlich zum Klimaschutz bei.

Bereits im Altertum hat man sich den Wind zu Nutze gemacht, man denke etwa an Windmühlen oder Segelschiffe. Auch Windenergie steht uns in unbegrenzter Fülle und in allen Klimazonen zur Verfügung. Dabei treiben Windturbinen Generatoren an, welche die kinetische Energie in elektrische Energie und danach in Hochspannungsstrom umwandeln. Wie bei der Sonnenenergie unterliegt auch die Windenergie Schwankungen, weil der Wind nicht gleichmäßig bläst. Es braucht deshalb ebenfalls ergänzende Energiequellen und Speichermöglichkeiten. Die Windkraft gilt als zukunftssichere Energie, die jedoch hohe Investitionskosten verursacht. Weitere klimafreundliche Energiequellen sind beispielsweise Wasserkraft oder Geothermie. Alle diese Energiearten können lokal produziert werden. Schon deshalb gelten sie als nachhaltig, überdies erhöhen sie die Unabhängigkeit von Rohstoff liefernden Ländern, welche sich oft in Krisenherden befinden (Kasachstan, Irak u. ä.).

Energiesparen zum Klimaschutz

Als Einzelperson kann man die Klimapolitik kaum beeinflussen. Dennoch kann jedermann individuelle Maßnahmen umsetzen, die letztendlich dem Klima zugute kommen. Eigenheimbesitzer können ihre Heizung mit energiesparenden Wärmepumpen und Solarzellen versehen oder ihre Ölheizung durch eine CO2-neutrale Holzpelletheizung ersetzen. Oft sind solche Maßnahmen mit weitreichenden Investitionen verbunden und rechnen sich nach wirtschaftlichen Kriterien nicht, solange die herkömmliche Energie derart günstig ist. Klimaschutz ist aber auch ohne großen Geldbeutel möglich. So kann man seinen Energieverbrauch drosseln, in dem man ausschließlich energieeffiziente Haushaltgeräte kauft, die Energieetikette gibt darüber Auskunft. Wenn man ausgediente Haushaltgeräte entsorgt, sollte man Recyclingfirmen berücksichtigen, welche die Geräte nach dem neusten Stand der Technik verarbeiten. Mit einem umweltgerecht entsorgten Kühlschrank kann man das Äquivalent von einer Tonne CO2 einsparen. Flug- und Autoreisen können mit dem Kauf von CO2-Zertifikaten kompensiert werden. Das Geld aus den Zertifikateverkäufen ermöglicht es, in Drittwelt- und Schwellenländern neue, klimafreundliche Energieanlagen zu bauen. Zusätzlich kann man bei seinem Stromlieferanten nachhaltigen Strom kaufen, der etwas teurer ist als der herkömmliche. Damit erhält man zwar nicht die Garantie, tatsächlich klimafreundlichen Strom zu beziehen – das zusätzliche Geld wird jedoch immerhin in nachhaltige Energiequellen investiert.

Die Alternativen zur fossilen Energie sind durchaus vorhanden. Auch könnten sie unseren Bedarf vollumfänglich decken! Wir müssen aber den Willen aufbringen, neue Ideen zu unterstützen und umzusetzen. Wir sind es uns und unseren Nachkommen schuldig.