Erneuerbare Energien – Fukushima und die Energiewende

Auch bei regenerativ erzeugtem Strom gibt es Unterschiede

Regenerative, also erneuerbare Energie steht seit geraumer Zeit in Deutschland und in vielen anderen Ländern wieder ganz hoch im Kurs. Auslöser für diesen neuen „Boom“ sind zum einen ganz sicher die tragischen Ereignisse in Fukushima. Sie haben der Menschheit deutlich gemacht, wie wenig beherrschbar die Energiequelle „Atomstrom“ eigentlich ist und welche verheerenden Folgen sie haben kann, gerät sie erst einmal außer Kontrolle. Ein zweiter Anlass für die Wiederbelebung der Nachfrage nach alternativen Energiequellen ist aber ohne Zweifel auch die undurchsichtige und oft nach Manipulation riechende Entwicklung der Rohölpreise. Viele Menschen möchten sich frei machen von den ständig steigenden Ölpreisen. Den ebenfalls steigenden Benzinpreisen kann man sich, wenn man auf das Auto angewiesen ist, eher nicht entziehen. Dem Problem steigender Heizölpreise und Stromkosten hingegen kann man mit der eigenen Solarenergie beispielsweise erfolgreich entgegentreten.

Fukushima und die Folgen

Wenn Fukushima am Ende auch den größeren Ausschlag gegeben hat, so ist der Frust und die Machtlosigkeit gegenüber der Preisgestaltung beim Roh- bzw. Heizöl sicher auch ein gravierender Grund für den so oft strapazierten Begriff der Energiewende. Ein weiterer Grund liegt aber ganz gewiss auch darin, dass in den Köpfen der Menschen ein tatsächliches Umdenken stattfindet. Immer mehr Menschen nämlich interessieren sich für die Fragen, wo kommt meine Energie her und wie umweltverträglich ist sie. Als Beleg hierfür mag folgendes Beispiel dienen. Im Jahr 2010 noch entschieden sich wechselwillige Stromkunden lediglich zu 20 Prozent für Ökostrom. Ein Jahr später, als die Katastrophe von Japan bereits vorüber war, lag dieser Anteil bereits bei 77 Prozent. Natürlich kann man dies auch als vorübergehenden „Fukushima-Effekt“ bezeichnen aber auch nach Bereinigung dieses Effektes würde das Ergebnis in Summe immer noch für sich sprechen.

Die Energiewende

Die Chancen auf eine Trendwende hin zu erneuerbarer Energie sind gemäß den oben aufgeführten Gründen so hoch wie nie und das ist gut so. Von ihrer Kapazität her nicht enden wollende Energiequellen wie Sonne und Wind beispielsweise umgeben uns täglich. Sie zu nutzen, wird für die kommenden Jahre die große Herausforderung für uns in Deutschland aber auch für die ganze Welt sein.

Alle fossilen Energiereserven wie Öl oder gar die Kohlevorkommen gehen irgendwann zu Ende. Zudem bergen sie, ähnlich wie die Atomenergie, teilweise erhebliche Gefahren bei der Erschließung. So gab es neben der Atomkatastrophe in Japan in letzter Zeit immer wieder Ölunfälle, die zu erheblichen Belastungen für die direkt betroffenen Regionen und vor allem zu äußerst bedenklichen Belastungen unseres so empfindlichen „Ökosystems“ geführt haben. Eine Reihe nützlicher Informationen hierzu liefert zum Beispiel Greenpeace, die wohl bekannteste internationale Umweltorganisation. Bedenkt man, dass solche Risiken trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nie auszuschließen und oft auch nur ganz schwer unter Kontrolle zu bringen sind, so ist dies zweifellos ein weiteres Argument für eine neue Energiepolitik.

Was tut die Politik

Apropos Energiepolitik, natürlich trägt die Politik in ganz erheblichem Maße dazu bei, die erneuerbare Energie zu etablieren bzw. hoffähig zu machen. Die Bundesregierung hat folgerichtig unmittelbar nach Fukushima mutig und in einer Art Vorbildfunktion auch für andere Länder die Energiewende ausgerufen und damit ihre eigene Energiepolitik total umgekehrt. Bei der Solarförderung allerdings hat die Bundesregierung in diesem Jahr erst ein möglicherweise falsches Signal gesetzt. Eine Kürzung der Solarförderung um 20-30 Prozent trifft nicht nur die bis dahin noch boomende Branche richtig hart, nein, sie ist darüber hinaus noch bestens dazu geeignet, dem zarten Pflänzchen „Energiewende“ einen herben Rückschlag zu verpassen. Immerhin gab es in den letzten Tagen und Wochen erste Signale, die darauf hindeuten, dass die Bundesregierung dieses Vorhaben zumindest noch einmal überdenkt.

Wir sind, wenn alle mitspielen, ganz sicher auf dem richtigen Weg hin zu einer für den Menschen und die Umwelt ressourcenschondenden Gewinnung von Energiepotentialen und sollten diesen Weg nun konsequent zu Ende gehen.

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