Wasser nimmt rund 70 Prozent der Gesamtfläche der Erde ein. Was liegt da näher, als dieses Element zur Gewinnen von Strom zu nutzen? Zumal es sich um eine Methode der Energieerzeugung handelt, die sich die Menschen neben der Windenergie bereits frühzeitig zu Nutzen zu machen wussten. Schon im Mittelalter wurde Mühlen oder Werkzeuge durch Wasserkraft angetrieben.
Und obwohl weltweit knapp 18 Prozent der erneuerbaren elektrischen Energie durch Wasserkraftwerke gewonnen werden, sind sie sowie seine speziellen Formen wie Gezeiten-, Meeresstrom- oder Wellenkraftwerke wegen ihres Investitionsaufwandes und der ökologischen Auswirkungen nicht unumstritten.
Befürworter der Wasserkraftwerke verweisen auf den Hochwasserschutz im Überschwemmungsgebiet von Flüssen, die bessere Schiffbarkeit der Flüsse, fehlende Kohlendioxid- Emission und die generellen Vorteile der erneuerbaren Energieformen. Als ökologisch vertretbar gelten Kleinkraftwerke, die sich die natürlichen Gegebenheiten eines Flusslaufen zu Nutze machen. Fischanstiege und andere Begleitmaßnahmen sollen Schäden vermeiden bzw. die ökologische Situation verbessern.
Kritiker sprechen davon, dass kleine Kraftwerke in ihren Auswirkungen nicht besser sind als große. Bemängelt wird vor allem die Auswirkung auf die Menschen und nachhaltige Schädigungen des Ökosystems durch verschiedene Begleit- und Folgeerscheinungen bei den großen Anlagen. Ähnlich wie bei der Kohlegewinnung führt die Standortfrage häufig zu Umsiedlungen ganzer Ortschaften im Bereich der zukünftigen Stauanlagen. Für Menschen sowie eine Reihe von Tieren bedeutet das zunächst den Verlust ihres bisherigen Lebensraumes. Auch die Frage der Hochwassergefahren ist differenziert zu behandeln. Die Stauung des Nils zum Beispiel unterbrach den Rhythmus der jährlichen Überschwemmungen der Uferzonen, die durch den fruchtbaren Schlamm des Nils gedüngt wurden.
Stromerzeugung durch Wasserkraft
Wasserkraftwerke nutzen die Bewegungsenergie bzw. die Lageenergie des Wasser, um dadurch Strom zu erzeugen. Um aus Wasser Strom zu machen, gibt es viele verschiedene Kraftwerke, wie zum Beispiel das Laufwasserkraftwerk. Die größten dieser Kraftwerke in Deutschland liegen an Rhein, Donau, Iller, Lech, Isar, Inn und Mosel.
Alle Laufwasserkraftwerke speisen im Jahr 2.600 Megawatt ins deutsche Stromnetz ein. Laufwasserkraftwerke sind aufgrund ihrer hohen Lebensdauer sehr wirtschaftlich und außerdem sehr umweltfreundlich, da es keine Schadstoffe oder Abwärme produziert. Jedes Laufwasserkraftwerk verfügt über eine Schleuse, das sorgt dafür, dass Fische auf ihrer Reise nicht behindert werden.
Ein weiteres Wasserkraftwerk ist das Speicherwasserkraftwerk, hier wird das Wasser in einem höher gelegenen See gespeichert und strömt anschließend durch Turbinen in einem Staudamm.
Abgesehen von diesen Kraftwerken gibt es etliche weitere Kraftwerke wir beispielsweise das Pumpwasserkraftwerk und seit neuem das Gezeitenkraftwerk und Wellenkraftwerk. Wasserkraftwerke sind aufgrund ihrer Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit immer mehr im Kommen.