Strom sparen im Haushalt

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Rasant ansteigende Strompreise zwingen die Verbraucher immer mehr, in den eigenen vier Wänden das Augenmerk stärker auf mögliche Energieeinsparungen zu legen. Durch ein kollektiv optimiertes Benutzerverhalten könnten deutsche Bürger so viel Strom einsparen, wie vier Kraftwerke produzieren. Doch wo lässt sich der Energieverbrauch konkret verringern?

Das Thema Energie beherrscht in vielen Haushalten die Diskussion um das monatliche Budget. Ein immer größerer Anteil muss für die Bezahlung von Energie aufgewandt werden. Der Stromverbrauch hat daran einen wesentlichen Anteil. Viele Spartipps sind im Umlauf, die mehr oder weniger umsetzbar, teilweise jedoch nur mit erheblichen Investitionen zu realisieren sind. Kleinere Maßnahmen sind mit geringem finanziellem Aufwand umzusetzen und versprechen eine zügige Amortisation durch den anschließend eingesparten Strom. Einige Haushalte haben einen regelrechten Ehrgeiz zum Sparen von Strom entwickelt und nutzen alle technischen Möglichkeiten aus. Sie modernisieren und optimieren sogar ihre Elektroanlage durch moderne Schalterprogramme.

In der Küche

Allein der Kühlschrank ist für etwas 10 % des Stromrechnungsbetrags verantwortlich. Idealerweise sollte er nicht direkt neben einer Heizung bzw. dem Backofen platziert sein. Außerdem darf die Temperatur nicht zu niedrig gewählt werden. Auch eine regelmäßige Kontrolle der Türdichtungen kann sich bezahlt machen. Zudem raten Experten, eventuelle Leerräume mit Getränkeflaschen aufzufüllen: Diese speichern die Kälte und es wird verhindert, dass bei jedem Öffnen der Kühlschranktür zuviel warme Luft in den Kühlraum gerät und so für einen Anstieg der Temperatur im Kühlschrankinneren sorgt.
Beim Kochen empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass Töpfe in passender Größe gewählt werden, welche die heiße Herdplatte komplett abdecken und so die gesamte Hitze nutzen. Wenn möglich, sollten auf Töpfe und Pfannen Deckel aufgesetzt werden: Liegt der Deckel lediglich schräg auf, so erhöht sich der Stromverbrauch sofort um etwa 10 %.

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Moderne Haushaltsgeräte sind sparsam

Die Verbraucherverbände haben in umfangreichen Untersuchungen Fernseher und Kühlschränke als wahre Stromfresser entlarvt. Alte Elektroherde und Backöfen ohne Wärmedämmungen sowie Wäschetrockner sind ebenfalls sehr intensive Stromkonsumenten. Zur Einsparung von Strom ist der Austausch älterer Geräte oft sinnvoll. Wenn die finanziellen Mittel dafür nicht zur Verfügung stehen, empfehlen Fachleute zumindest von einer Reparatur älterer Haushaltsgeräte abzusehen und die Gelegenheit zum Umstieg auf ein zeitgemäßes Gerät zu nutzen. Haushaltsgeräte und Fernsehapparate sind mit einem Energielabel gekennzeichnet, mit dem die Verbraucher Möglichkeiten zum Vergleich der Energieeffizienz der Geräte untereinander erhalten. Vorsicht gilt beim Label für TV-Geräte, denn es gilt jeweils für Geräte mit identischer Bildschirmdiagonale.

Waschen und Trocknen

Wie bei allen Haushaltsgeräten, wäre es auch bei Waschmaschine und Trockner ideal, Geräte anzuschaffen, welche eine sehr gute Effizienzklasse besitzen. Darüber hinaus lässt sich der durchschnittliche Energieverbrauch einer Waschmaschine dadurch optimieren, indem sie stets voll beladen betrieben wird. Wenn möglich, empfiehlt es sich zudem, die Wäsche nur bei 40° C statt bei 60° C zu reinigen: So benötigt man um bis zu 50 % weniger Strom. Für die Trocknung der Wäsche stellt natürlich eine klassische Wäscheleine die günstigste Alternative dar. Möchte man jedoch einen Trockner benutzen, so raten Energieberater zu einem Wärmepumpentrockner, welcher zwar einen etwas höheren Anschaffungspreis als ein herkömmlicher Wäschetrockner besitzt, dafür aber aufgrund seines niedrigeren Energieverbrauchs im Unterhalt deutlich günstiger ist.

Elektronik

Prinzipiell gilt bezüglich aller Elektrogeräte die Devise, statt auf stromfressenden Stand-by-Betrieb auf das Ziehen des Netzsteckers zu setzen. Auch Mehrfachsteckdosen mit Kippschalter sorgen für eine komplette Unterbrechung der Stromzufuhr. So kann ein Vier-Personen-Haushalt bis zu 100 € pro Jahr einsparen.

Besitzt man einen PC, so ist es ratsam, so oft als möglich – z. B. in Arbeitspausen – in den Energiesparmodus zu wechseln: Dann benötigt der Computer statt ca. 80 Watt noch lediglich 1-4 Watt. Noch sinnvoller kann sich die Anschaffung eines Laptops erweisen: Im Vergleich zu Stand-PCs fressen diese bis zu 70 % weniger Strom.

Die Elektroanlage modernisieren

Moderne Schalterprogramme können die Einsparung von Strom unterstützen. Integrierte Bewegungsmelder schalten Licht in fensterlosen Räumen beim Betreten und Verlassen automatisch ein- und aus. Für Außen- oder Dauerbeleuchtungen sind in modernen Schalterprogrammen Dämmerungssensoren vorhanden. So leuchten die Anlagen nur wenn es wirklich nötig ist und nicht nach fest eingestellten Zeiten. Elektronisch gesteuerte Dimmer und Treppenlichtautomaten können im Zusammenspiel mit den dafür geeigneten Energiesparlampen die Regelbarkeit der Lichtintensität wie gewohnt ermöglichen. Sinnvoll ist die Planung für den Einsatz moderner Schalterprogramme nicht nur beim Neubau von Wohnraum sondern auch für Renovierungen und Modernisierungen.

Energieeffiziente Beleuchtungsanlagen verwenden

Mit einer leicht zu berechnenden Einsparkapazität hat sich der Austausch konventioneller Glühlampen bereits vielfach durchgesetzt. Mit Energiesparlampen wird nur ein Bruchteil der bisher für Beleuchtung aufgewendeten Energie verbraucht. Die Lampen sind in den bisherigen Fassungen einzusetzen und benötigen keine Umbauten der Leuchten. Mittlerweile sind unzählige Bauformen von Energiesparleuchten entwickelt worden und es gibt kaum noch Ausreden, sie nicht verwenden zu wollen. Die Schadstoffdiskussion wird die Energiesparlampen nicht aufhalten, denn die Hersteller ändern bereits die Zusammensetzung der Rohstoffe zur Produktion. Die jüngste Generation energiesparender Lampen sind die LED. Sie sind noch sparsamer und besitzen eine noch längere Lebensdauer. Zum Dimmen moderner Leuchten sind vereinzelt neue Schalter erforderlich. Konventionelle Dimmer sind meistens ungeeignet und müssen ersetzt werden, Treppenlichtautomaten sollten geeignete elektronische Schaltungen besitzen.

Das eigene Verhalten überprüfen

Strom lässt sich neben allen genannten technischen Maßnahmen zusätzlich durch intelligentes Verhalten der Benutzer sparen. So sollte etwa der Einsatz eines Wäschetrockners auf das wirklich notwendige Maß beschränkt werden. In Kühlschränke dürfen keine Gegenstände mit Restwärme gestellt werden und die Türen der Geräte sollten möglichst kurz geöffnet bleiben. Tiefkühlkost kann am Vorabend in den Kühlschrank gelegt werden, anstatt sie durch weiteren Einsatz von Strom in der Mikrowelle kurz vor dem Verzehr aufzutauen. Der Umgang mit modernen Haushaltsgeräten verlangt ebenfalls eine Verhaltensänderung, denn moderne Backöfen benötigen zum Beispiel keine Aufheizzeit und können praktisch sofort verwendet werden. Das Kochen und Braten kann unter Ausnutzung der Restwärme optimiert werden. Kartoffeln, Nudeln oder Reis können bereits 3-4 Minuten vor Erreichen der Garzeit abgestellt werden. Die Resthitze des Wassers reicht völlig aus.

Foto: © Eisenhans – Fotolia.com

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

  1. Ganz gute Tipps, auf die eigentlich jeder achten kann und auch sollte, denn so können Energie und die damit verbundenen Kosten eingespart werden, was am Ende ja eigentlich im Interesse eines jeden sein sollte.

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