
Wohnhäuser energetisch sanieren ist derzeit ein sehr wichtiges Thema, das sowohl Mehrfamilien- als auch Einfamilienhäuser betrifft. Gegenstand der energetischen Sanierung sind nämlich sämtliche Alt- und Neubauimmobilien, die heutigen energetischen Standards nicht mehr genügen. Bei Mehrfamilienhäusern sind die Mieter die Nutznießer der Sanierung, weil sie sich über einen geringeren Energieverbrauch und damit auch über vergleichsweise geringe Energiekosten freuen können. Doch was bedeutet eigentlich energetische Sanierung, wie kann sie konkret aussehen und welche Ersparnis ist mit ihrer Hilfe erzielbar?
Definition Energetische Sanierung
Unter energetischer Sanierung versteht man allgemein das Modernisieren von Immobilien, so dass diese den aktuellen energetischen Anforderungen entsprechen. Dies betrifft im besonderen Maß die Gebäudehülle, doch auch die Anlagentechnik (beispielsweise Heizungsanlage und Heizungsrohre) sowie Fenster und Türen sind betroffen. In vielen Fällen werden bei der energetischen Sanierung auch erneuerbare Energien in den Energiehaushalt eingebunden. Zwar sind dazu Investitionen nötig, doch je teurer die herkömmlichen Energieträger werden, desto eher lohnt sich die Investition in erneuerbare, nicht erschöpfbare Energien.
Energetische Sanierung in der Praxis
Derzeit wird in deutschen Städten überall an Immobilien gebaut. Häufig betrifft dies die Fassade, die nicht nur mit einem neuen Anstrich, sondern auch mit einer dicken Wärmedämmung versehen wird, um zu verhindern, dass die Heizwärme entweicht. Auch eine Dämmung des Daches wird oft vorgenommen, nicht immer nur in Verbindung mit einer Neueindeckung des Daches. Ebenso werden die oberste und unterste Geschossdecke so wie die Heizungsrohre gedämmt, damit es in den Wohnräumen warm bleibt und Keller und Dachboden nicht mitgeheizt werden. Ein Austausch einer alten, undichten Eingangstür ist eine ebenso sinnvolle Investition wie der Austausch undichter Fenster. Zuletzt werden in vielen Fällen erneuerbare Energien eingebunden, beispielsweise in Form von Solarkollektoren auf dem Dach, die Strom erzeugen, der entweder im Haushalt genutzt oder in das örtliche Stromnetz eingespeist werden kann. Es ist auch möglich, Solarthermie einzubinden, also die Sonnenenergie für die Wassererwärmung zu nutzen.
Möglichkeiten der Ersparnis
Es gibt keine genauen Statistiken, wie viel Heizenergie durch die tatsächliche energetische Sanierung tatsächlich eingespart wird. Doch Erfahrungswerte vor und nach der energetischen Sanierung zeigen, dass Maßnahmen wie eine Wärmedämmung oder der Einbau neuer, isolierverglaster Fenster äußerst effektiv sind. Wer beispielsweise den ganzen Tag über heizen musste, um abends in eine warme Wohnung zu kommen, für den ist es fortan ausreichend, morgens zu heizen, beim Hinausgehen die Heizung herunterzudrehen und abends aufgrund der Wärmedämmung und der neuen Fenster die gleiche Wärme wie morgens vorzufinden. Allein dadurch, dass die Wärme im Raum verbleibt, können Heizkosten gespart werden. Dies bedeutet im Umkehrschluss auch, dass nach solchen Maßnahmen eine Heizung mit einer geringeren Leistung ausreicht, um die benötigte Wärme zu erzeugen. Wer über den Austausch einer alten Heizungsanlage nachdenkt, sollte am besten gleich zu einer modernen Anlage (beispielsweise Brennwerttechnik) greifen. Moderne Heizungsanlagen kommen im Vergleich zu herkömmlichen Heizungsanlagen mit sehr viel weniger Energie aus. Am besten sollten zusammen mit der Heizungsanlage auch alte Pumpen, die viel Strom verbrauchen, gegen moderne Pumpen mit einem geringeren Verbrauch ausgetauscht werden.
Analyse mit einem Experten
Gerade bei der energetischen Sanierung sollte unbedingt ein Fachmann wie ein Energieberater hinzugezogen werden, damit der tatsächliche Bedarf ermittelt und Kosten und Einsparungspotenziale gegenübergestellt werden können. So gibt es beispielsweise durchaus Altbauten, die bereits über sehr dicke Mauern verfügen und bei denen eine Wärmedämmung nicht sinnvoll wäre. Letztlich sollte vor der energetischen Sanierung immer klar sein, dass die Energiekosten derzeit steigen und kein Ende in Sicht ist. Wer also überlegt, jetzt energetisch zu sanieren, sollte im Hinterkopf haben, dass die Investitionskosten sich gegenüber immer weiter steigenden Energiepreisen sicherlich rechnen werden.